Sozial erwünschte Antworttendenzen bei der Bewerberauswahl mit Persönlichkeitsfragebögen
- Zur Prüfung der Frage, ob sozial erwünschten Antworten ein \(\it {Editing-}\) oder ein \(\it {Korrektur-Prozess}\) (HANNOVER, 1997) zugrunde liegen könnte, wurden zwei Testverfahren in eine Online-Form transformiert und Personen in einer fiktiven Bewerbungssituation als auch in einer Situation ohne Bewerbungsbezug vorgegeben (\(\it {within-subject-design}\); N = 613 bzw. N = 1823). Nach Auswertung der Daten mit Hilfe der probabilistischen Testtheorie zeigt sich, dass sozial erwünscht antwortende Personen sich in der fiktiven Bewerbungssituation so verhalten, wie es durch einen \(\it Editing\)-Prozess vermutet werden kann.
Ferner wurden Anforderungsprofile, die weniger extreme Merkmalsausprägungen fordern, mit der Top-Down-Selektionsstrategie (Douglas, McDaniel & Snell, 1996) verglichen, wobei sich im Hinblick auf die genutzten Kriterien eine Überlegenheit der erstgenannten Anforderungsprofile ergibt.
Abschließend wurde ein Modell entwickelt und sozial erwünschtes Antwortverhalten mittels dreier Parameter simuliert.