RUB » Bibliotheksportal

Jihoon Chun

• Historians of pre-twentieth century East Asia have increasingly observed that political authority was shared out between sovereign metropoles and not-full sovereign component entities. Still, many existing studies would portray the relationship between the Ch'ing 淸 and Chosŏn 朝鮮 as of either "traditional suzerainty" strengthened or a modern informal imperialism imposed by the former on the latter. Refuting both perspectives, this study shows that the two polities together constituted a complementary hierarchical formation since the former’s conquest of the latter in 1637, sharing a civilizational statecraft and constantly engaging in an asymmetric negotiation. Late nineteenth-century Ch'ing-Chosŏn union in an indigenous syncretism, termed in the late 1880s as the "system of \(\it sangguk-sokpang\)" (上(國)-屬(邦)體制), untranslatable into Western notions, served as a Confucian protectorate under one grand, negotiated sovereignty for combined diplomatic representation and common defence arrangements.
• Historiker Ostasiens vor dem zwanzigsten Jahrhundert haben zunehmend festgestellt, dass die politische Autorität zwischen souveränen Metropolen und nicht vollständig souveränen Teilstaaten aufgeteilt war. Dennoch wird in vielen Studien das Verhältnis zwischen den Ch'ing 淸 und Chosŏn 朝鮮 entweder als Stärkung der "traditionellen Oberherrschaft" oder als Aufzwingen eines modernen informellen Imperialismus dargestellt. Die vorliegende Studie widerlegt beide Sichtweisen und zeigt, dass die beiden Staaten seit der Eroberung des letzteren durch den ersteren im Jahr 1637 eine komplementäre hierarchische Formation bildeten, die ständig in asymmetrischen Verhandlungen stand. Die Union, die in den späten 1880er Jahren als "System des sangguk-sokpang" (上(國)-屬(邦)體制) bezeichnet wurde und nicht in westliche Begriffe übersetzbar ist, diente als konfuzianisches Protektorat unter einer übergreifenden Souveränität für eine gemeinsame diplomatische Vertretung und gemeinsame Verteidigungsvereinbarungen.