Emotionale Reaktionen und Regulationsstrategien Jugendlicher in einer Angst induzierenden Interaktionssituation mit ihren Müttern
- Die Studie zielt darauf, drei bislang unverbundene Forschungsbereiche zu integrieren: 1. Bindungsentwicklung; 2. Angstentwicklung im Jugendalter; 3. psychobiologische Stressforschung. Im Sinne eines Multimethoden-Ansatzes wurden die emotionalen Reaktionen Jugendlicher (N=74; 14 und 16 Jahre) in einer Interaktionssituation ("Talkshow-Situation") mit ihren Müttern auf der subjektiven Gefühls-, der emotionalen Ausdrucks- und der physiologischen Aktivierungsebene erfasst.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Talkshow-Situation bei Jugendlichen substantiell Angst auslöst und ihr Regulationsverhalten sich valide als Bindungsverhalten interpretieren lässt, mit 60% sicheren, 19% ambivalenten und 21% vermeidenden Bindungsklassifikationen. Die subjektive Leistungsangst beeinflusst die Stärke der Angstreaktion in Interaktion mit dem Alter und Bindungsstatus. Verhaltensbeobachtungs- und Selbstauskunftsdaten werden durch die physiologischen Belastungsindizes Alpha-Amylase und Cortisol kreuzvalidiert.