Auswirkungen der Viruslastmethode auf sexuelles Risikoverhalten und Serokommunikation von HIV-infizierten, homosexuell aktiven Männern in spezialisierter ambulanter Behandlung
- Die Viruslastmethode schätzt unter klar formulierten Bedingungen eine HIV-Infektion als sexuell nicht infektiös ein und ist für informierte Partnerschaften eine propagierte Alternative zu Safer Sex.
Zur Erfassung ihrer Wirkung auf sexuelles Risikoverhalten und Serokommunikation wurden 269 Männer, welche Sex mit Männern haben, befragt.
Die Anwender der Viruslastmethode (10%) gaben häufiger ungeschützten Analverkehr an, zeigten höhere ungeschützte Partnerzahlen, mehr anonymen Sex.
Die Serokommunikation erfolgte häufiger per Seroguessing – die Einschätzung des HIV-Serostatus der Sexualpartner allein anhand von äußeren Merkmalen oder der Rekrutierungsorte. Insgesamt zeigte sich signifikant seltener Serokommunikation, v.a. in anonymem Rahmen. Ein Viertel der Gruppe schützt sich in anonymem Rahmen grundsätzlich nicht.
Die Anwendergruppe der Viruslastmethode ist klein. Sie divergiert jedoch mit häufigem Risikoverhalten sowie unzureichender Kommunikation stark von der o.g. Zielgruppe.