Montaignes Skeptizismus und dramatisierte Skepsis bei Shakespeare

  • Sowohl Montaignes \(\it Essais\), schwerpunktmäßig die \(\textit {Apologie de Raimond Sebond}\), als auch Shakespeares Theater, insbesondere die ab 1600 entstandenen Dramen, sind von einer stetigen Skepsis bezüglich der Zuverlässigkeit der sinnlichen Wahrnehmung, der Vernunft und generell der Erkenntnis gekennzeichnet, die wie in der antiken Philosophie zu einer relativistischen Weltanschauung führt. Die hiermit von den antiken Skeptikern verbundene Aufforderung zur radikalen Urteilsenthaltung lassen beide Autoren allerdings nur für die theoretische Welterkenntnis gelten, während sie der praktischen Vernunft als Entscheidungs- und Urteilsgrundlage eine durchaus sinnvolle Funktion im lebensweltlichen Bereich einräumen. In der Konsequenz führt die Fragwürdigkeit aller Erkenntnis bei Montaigne zur fideistischen Stärkung des katholischen Glaubens und der Bestätigung der bestehenden Ordnung, bei Shakespeare zumindest ansatzweise zur subtilen Infragestellung traditioneller Ordnungssysteme.

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Metadaten
Author:Ulrich RitterGND
URN:urn:nbn:de:hbz:294-13772
Referee:Manfred BeyerGND, Alfons KnauthGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2005/08/01
Date of first Publication:2005/08/01
Publishing Institution:Ruhr-Universität Bochum, Universitätsbibliothek
Granting Institution:Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Philologie
Date of final exam:2004/11/04
Creating Corporation:Fakultät für Philologie
GND-Keyword:Pyrrhonismus; Zweifel; Epoché (Philosophie); Sextus (Empiricus); Raimund (von Sabunde)
Dewey Decimal Classification:Literatur / Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
faculties:Fakultät für Philologie
Licence (German):License LogoKeine Creative Commons Lizenz - es gelten der Veröffentlichungsvertrag und das deutsche Urheberrecht