Einfluss des kombinierten frühen Lippen- und Weichgaumenverschlusses auf die
Mittelohrbelüftung bei Kindern mit vollständigen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
- In der vorliegenden Studie wurde retrospektiv die Frequenz der Mittelohrpathologien in Bezug auf den Zeitpunkt des Gaumenverschlusses und auf das zugrundeliegende Therapiekonzept zur Behandlung von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten ausgewertet. In der nach dem alten Spaltkonzept geführten Kontrollgruppe II erhielten alle Patienten im Behandlungsverlauf ein Paukenröhrchen, wohingegen in der Studiengruppe 46 % der Patienten über einen Nachbeobachtungszeitraum von durchschnittlich 41 Monaten keine Paukenröhrchen bekamen und in der Kontrollgruppe I ebenfalls bei 36 % der Patienten kein Paukenröhrchen über einen Nachbeobachtungszeitraum von im Mittel 47 Monaten notwendig war. Ursächlich dafür scheint nicht nur der frühere Zeitpunkt des Gaumenverschlusses zu sein, sondern auch das geänderte Gesamt-Therapiekonzept mit auf Basis neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse eher zurückhaltenden, zunächst auch konservativen Therapieansätzen bei Vorliegen eines Sero- bzw. Seromukotympanons.